Die American Top 40

Die American-Top-40-Geschichte
Die offzielle Hitparade der Amerikaner wurde am 04. Juli 1970 das erste Mal über die Radiowellen in die 50 Staaten der USA geschickt. Allerdings begann die Geschichte der "American Top 40" ganz klein: die ersten Zuhörer konnten Casey Kasem zunächst nur auf der Station KDOE in El Cajon (San Diego) hören.

Erst später begann der Feldzug quer durch die USA, und einige Jahre später auch rund um den Globus.

Als besonderes Highlight wurden 1978 die "Long Distance Dedications" eingeführt: die Hörer konnten ihre kleinen Lebensgeschichten zu grossartigen Hits der letzten Jahre einschicken. Meistens ging es bei den Stories um gute Freunde, die man (aus dem Augen oder dem Leben) verloren hatte und den Song, den man mit diesen Personen verband.

Ausserdem konnten die Hörer ihre Fragen zu Stars und Songs einschicken, die nach und nach von der Crew on Air beantwortet wurden.

Bereits in den 70ern gab es die ersten "Year Ends"-Specials - die besten Songs des Jahres.

Anfang 1980 zählte der wöchentliche Countdown von Radioexpress ganze 500 angeschlossene Radiostationen allein in Amerika!

Am 8. August 1988 endete die erste Ära von Casey Kasem. Der Texaner mit der markanten Stimme verliess den Countdown, als die damaligen Vertragsverhandlungen scheiterten.

Shadoe Stevens Bass-Stimme brummt im Äther
Am 8. August 1988 endete die erste Ära von Casey Kasem. Der Texaner mit der markanten Stimme verliess den Countdown, als die damaligen Vertragsverhandlungen scheiterten.

Kurz darauf startete er bei ABC Radio Network seine eigene Chartshow namens "Casey's Top 40" und die "American Top 40" fand mit Shadoe Stevens einen neuen Moderator. Schön insziniert war die Übergabe der Show: Shadoe veranstaltete ein regelrechtes "Theater im Kopf". Er begann seine erste Sendung mit einem Gang durch das Museum der Geschichte der "American Top 40", vorbei an einer Goldstatue von Casey Kasem, bis die Tour dann schliesslich vor den "American Top 40"-Studios endete, wo die Sendung jede Woche aufgezeichnet wird - und die Show mit der eigentlichen Erkennungsmelodie begann.

Shadoe führte im Laufe der Jahre neue Rubriken ein, wie den "AT 40 Flashback" - der Blick zurück in die Charts der vergangenen Jahre, die "AT 40 Music News" der Woche und der "AT 40 Sneak Peak" (der am häufigsten im US-Radio gespielte brandneue Song im der Woche).

Der Kampf zwischen den beiden konkurrierenden Chartshows sollte hart werden. Einige der "American Top 40"-Stationen bestellten das Abo ab und wechselten zu "Casey's Top 40". Auch das System der Chartermittlung änderte sich im Laufe der Jahre: die Top 40 repräsentierten in den ersten Jahren die Verkaufsstatistiken des Billboard-Magazines. In den frühen 90ern wurde die Show nach und nach zur Airplay-Hitparade (Gründe dafür waren etliche Formatumstellungen auf dem amerikanischen Radiomarkt - es gab immer mehr spezialisierte Stationen und keine reinen Top 40-Sender, die jede Musikrichtung spielen. Auch bisherige "Randgruppenstilrichtungen", wie Grunge und Rap wurden immer populärer.).

Back to the roots: Casey kehrt zurück!
Ende März 1998 folgte das grosse Comeback, mit dem Keiner gerechnet hatte: Casey Kasem kehrte zurück zur "American Top 40" und moderiert seitdem wieder jede Woche den Countdown.

Inzwischen gibt es auch einige Neuerungen: so ist die Chart für verschiedene Radioformate erhältlich: Die "Classic Show" in der gewohnten 4-Stunden-Länge und spezielle "Top 20" in 3-Stunden-Versionen für Radiostatione, die nicht alle Musikrichtungen der "grossen Show" spielen, sondern es lieber etwas softer mögen.

Ein neuer Mann im Countdown: Ryan Seacrest
Nach etlichen Jahren verlässt der Mann der ersten Stunde das Flagschiff der Hitparaden-Geschichte: Casey Kasem beendet seine Ära in der American Top 40 am 03.01.2004 und übergibt für immer das Zepter.

Ryan Seacrest (der Nachfolger von Rick Dees bei 102.7 KIIS-FM in Los Angeles - er begann seine Radio-Karriere übrigens im Alter von 16 Jahren, als ein Radiosender ein neues Talent für eine Abendshow suchte) wird neuer Host der Show. Er produziert die Sendung in seinen eigenen Studios in Hollywood und Highland. Die "Long Distance Dedication" verschwindet mit seinem Kommen aus dem Konzept. Seine Show erreicht derzeit über 3,1 Millionen Zuhörer allein in Amerika. Die Marke "AT 40" soll weiter ausgebaut werden: so folgen noch im Jahr 2005 die "American Top 40 Awards", die im US-Fernsehen übertragen werden. Und noch eine Neuerung: Das erste Mal im Laufe der Geschichte präsentiert sich die Show mit einer eigenen Website: Die AT 40-Homepage. Auch die Produzenten sind neu: die Show kommt jetzt aus dem Hause Premiere Radio Network.

Die American-Top-40 im Laufe der Jahre
Am 04. Juli 2000 blickte die "American Top 30" auf 30 Jahre Radiogeschichte zurück. Eine spezielle Fanpage aus den USA hat die wichtigsten Wegpunkte der Charts zusammegefasst (mit den Original-Jingles der jeweiligen Dekaden):
Die American-Top-40-Comedy
Ein besonderes Highlight ist die "American Top 40" als Comedy-Show. Der Clou: ein wie Casey Kasem-klingender Sprecher zieht in einer einstündigen Sendung über die Show her - und spezielle Gagversionen der vorgestellten Songs runden die "The Not American Top 40 with Kasee Deecee" ab.
  • Teil 1 [10:59 min - englisch]
  • Teil 2 [15:12 min - englisch]
  • Teil 3 [04:46 min - englisch]
  • Teil 4 [14:54 min - englisch]
  • Teil 5 [05:25 min - englisch]

Hier werden einige der "American Top 40"-Standards auf die Schippe genommen.

Die American-Top-40 live im Netz
Hier geht es zu einer Suchmaschine der besonderen Art: diese Linkliste enthält die populärsten Hitparadenshows. Neben dem Ausstrahlungstag und der Uhrzeit werden daneben die Links für die Live-Streams [Real Audio und Windows Media Player] angeboten:

Die American-Top-40 in Deutschland
Die Amerikan Top 40 ist in Deutschland jetzt eher selten zu hören. Noch vor wenigen Jahren gab es auf Stationen wie 104.6 RTL in Berlin oder dem inzwischen eingestellten bei RTL Stuttgart eine deutschsprachige Ausgabe, die zunächst von Benny Brown moderiert wurde. Nach und nach wich die Sendung der in Deutschland produzierten "Network Charts" mit Al Monteaneau (später Arabella Kiesbauer und zuletzt die Sängerin"Rollergirl"). Das Konzept war in groben Zügen dasselbe - kein Wunder, denn der Chef von FM-Radio Network holte sich die "Anregungen" höchstpersönlich bei Radioexpress... Auch diese Hitparadenshow orientiert sich heute an den Airplaycharts.

Der österreichische Sender Ö 3 spielte übrigens noch bis Mitte der 90er die original englischsprachige Version der Show.

Eine der "letzten Bastionen" der Chart besteht zur Zeit noch beim Soldatensender AFN. Dort ist die "American Top 40" jeden Sonntag nachmittag zu hören (leider bietet AFN bislang keinen Live-Stream an).